Strom wird (leider) nicht billiger durch das Windkraftprojekt auf der Dicke sondern unabhängig davon teurer!

HELLSEHERISCHE FÄHIGKEITEN BEIM BÜRGERMEISTER UND DEN GEMEINDERÄTEN
"Auch das ist ein Grund, aus dem der Gemeinderat einstimmig beschlossen hat, auf Windkraft zu setzen" (vgl. Screenshot rechts). Jede Irreführung ist recht, um die Bürger hinter die (abzuholzende) Fichte zu führen. Mal kurz nachgedacht: Der Sulzer Gemeinderat hat diese Änderung der Verteilung der Netzentgelte also in seiner hellseherischen Fähigkeit bereits 2023 kommen sehen. Wie das denn? Fakt ist: Habeck ist damit erst kurz vor den Wahlen in Sachsen und Thüringen im August 2024 herausgerückt, vorher war das Vorhaben völlig unbekannt!

MEHR INVESTMENT IN WINDKRAFT, EGAL WO, FÜHRT ZU HÖHEREN NETZENGELTEN UND ZWAR KÜNFTIG ÜBERALL IN GLEICHER HÖHE!
Bei der angekündigten Reform soll es darum gehen, die Netzentgelte gerechter zu verteilen. Im Norden und Osten bläst der Wind stärker und daher wird dort mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, die Kosten für Ausbau und Instandhaltung der Infrastruktur sind entsprechend höher und damit die Netzentgelte.
Aufgepasst: Das heißt, die Netzentgelte steigen mit steigendem Investment in erneuerbare Energien. Jetzt will die Stadt Sulz am Neckar zu noch mehr Investment beitragen, in der Hoffnung dass das zu geringeren Strompreisen für die Bürger in Sulz am Neckar führt? Nein, je mehr investiert wird, desto mehr zahlen unterm Strich alle - künftig aber gleichmäßig.

DIE IDEE IST GERECHT
Im Norden und Osten ist die Bevölkerungsdichte geringer. Mit der geplanten Neuregelung sollen die Mehrkosten, die durch den Ausbau der erneuerbaren Energien entstehen, gerechter verteilt und regionale Unterschiede ausgeglichen werden. Diese Reform ist gerecht, gut und billig - wer die potthässlichen und potenziell gesundheitsschädlichen Windkraftanlagen vor Ort aushalten muss, soll nicht auch noch höhere Netzentgelte zahlen!

ÜBER WIEVIEL REDEN WIR? 
Wir reden betreffend Sulz am Neckar lediglich über 1 bis max. 2 Cent Unterschied (vgl. Grafik der Bundesnetzagentur). D.h. das Netzentgelt wird in unserem Bereich 0,5 Cent bis maximal 1 Cent pro kWh steigen und im Norden und Osten 0,5 Cent bis max. 1 Cent günstiger.

FAZIT
Der Strom wird durch das Vorhaben der Bundesnetzagentur (wenn es umgesetzt wird) bei uns maximal 1 Cent teurer und jede weitere Investition in Windkraft erhöht die Nutzungsentgelt dann gleichmäßig für alle Bundesbürger, unabhängig davon, wo die Windkraftanalagen gebaut werden.  Es ist also eine Irreführung der Stadtverwaltung Sulz a.N., wenn sie nun suggeriert, durch die im Wald zu bauenden Windkraftanlagen würde der Strom für die Bürger günstiger.  

Was wollen wir? Wald und ein intaktes Naherholungsgebiet? Das Weltklima retten? Oder wollen wir eigentlich nur billigen Strom?

Strom wird in der derzeitigen Situation durch mehr erneuerbare auch grundsätzlich nicht günstiger: Da der Windkraftbetreiber garantierte Zahlungen erhält, holen sich die Energieversorger die Verluste aus niedrigen oder gar negativen Strompreisen an der Strombörse teils vom privaten Stromkunden und teils vom Steuerzahler zurück. Je mehr Windenergiestrom, desto weniger wahrscheinlich, dass der Strompreis sinkt, so lange diese 20jährigen Vergütungsgarantien bestehen bleiben. Ohne diese Subvention baut aber keiner Windkraftanlagen.

Sie haben gelesen, dass der Strom in letzter Zeit billiger wurde? Richtig, gegenüber dem Allzeithoch im ersten Quartal 2023. Immer eine Frage, mit was man vergleicht... Dazu beigetragen haben die Strompreisbremse und sinkende Preise im Großhandel und ein gesunkener Gaspreis (!). Netzentgelte sind aber um 26,7% und Steuern/Abgaben um 3,9% gestiegen. Im langfristigen Trend steigen die Strompreise für Endkunden jedoch (vgl. Grafik). 

Es heißt, dass durch einen massiven Ausbau der Erneuerbaren die Strompreise wieder sinken können? Eine Antwort von Prof. Dr. Joachim Weinmann "Es gibt aus der Erfahrung heraus, die wir mit dem EEG seit dem Jahr 2000 gemacht haben, erhebliche Gründe, daran zu zweifeln. In diesem Zeitraum sind die Strompreise trotz des Ausbaus der Erneuerbaren stetig gestiegen. Wir liegen bei den Strompreisen weltweit in der Spitzengruppe: 2023 hatte China einen Haushaltsstrompreis, der bei 20 Prozent des deutschen lag, die USA etwa bei 40 Prozent. Und das obwohl die EEG-Umlage, die ja früher auch noch zu dem Strompreis dazuzählte, inzwischen aus dem Bundeshaushalt bezahlt wird. Was nichts an den Kosten der Erneuerbaren ändert. Wir haben die Kosten nur gut versteckt, gesenkt haben wir sie nicht. Gegen die These der sinkenden Strompreise spricht auch die Tatsache, dass bei einem massiven Ausbau der Windkraft immer öfter und in immer größerem Umfang die Situation eintreten wird, dass mehr Windstrom erzeugt wird, als Last existiert, was zur Folge hat, dass der Börsenstrompreis auf null sinkt. Der Punkt ist: Auch dann muss die Einspeisevergütung bezahlt werden. Je mehr Windkraftanlagen im Land stehen, umso teurer wird das. Da Windkraftanlagen nur maximal 20 Prozent ihrer Nennleistung tatsächlich über das Jahr an Strom erzeugen, weil der Wind eben oft nicht weht, muss ein Vielfaches der maximalen Last als Kapazität vorgehalten werden. Und die muss dann bei starkem Wind auch bezahlt werden.

Das dritte Argument gegen die These, dass der Strompreis durch die Windkraft sinken wird, stellt darauf ab, dass Windkraftanlagen eine große Menge an sehr wertvollen Ressourcen verbrauchen. Insbesondere seltene Erden erleben zurzeit einen starken Preisanstieg, der sich auch bei der Errichtung von Windkraftanlagen niederschlagen wird. Das weiß auch der Wirtschaftsminister, denn deshalb hat er die Einspeisevergütung für Windstrom Ende des letzten Jahres um 25 Prozent angehoben."

14.08.2024: Ökostrom kostet Steuerzahler so viel wie nie.  

07.08.2024 (Merkur): Überschuss an erneuerbarem Strom in Deutschland – auf Kosten der Steuerzahler und der Endverbraucher

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