"Wir brauchen den Strom aus Windkraft dringend"
Wirklich? Was im Jahr 2013 richtig war, ist im Jahr 2024 nicht mehr richtig - denn mittlerweile wurden tausende Windräder und PV-Anlagen errichtet

AKTUELL

Beim gesamten Windkraft-Regime, insbesondere beim WindBG argumentiert der Gesetzgeber mit der Absicherung einer flächendeckenden Stromversorgung: Der Wissenschaftliche Dienst des DTB verweist hierzu auf das Dokument "Zur benötigten Anlagenanzahl für den Ausbau der Windenergie an Land" des Deutschen Bundestages (Az. WD 8 – 3000 - 062/22, WD 5 - 3000 - 101/22) vom 06.08.2022. Dort (vgl. Seiten 14 f.) wird ausgeführt, dass für eine Vollversorgung im Jahr 2030 mit erneuerbaren Energien in Deutschland 23.903 Windkraftanlagen erforderlich seien, wovon zum damaligen Zeitpunkt bereits 12.763 existierten. 
Die Anzahl von 23.903 Windkraftanlagen ist mittlerweile (2025) deutlich überschritten.  Mittlerweile sind in Deutschland an Land über 28.700 Turbinen (Stand Ende 2024) mit einer installierten Leistung von rd. 63,6 GW in Betrieb sowie 639 Offshore-Turbinen (Stand: 30. Juni 2025) mit insgesamt rd. 9,2 GW in Betrieb.
Hinzukommen eine Vielzahl bereits genehmigter oder in Bau befindlicher Windkraftanlagen: 

  • Genehmigungen: Im Jahr 2024 wurden rekordverdächtige 2.405 neue Turbinen mit 14 GW Leistung genehmigt und von Januar bis Juni 2025 wurden 409 weitere Anlagen mit 2,2 GW Leistung in Betrieb genommen
  • Parallel dazu wurden 7,8 GW an neuen Genehmigungen erteilt. Offshore sind weitere 1,9 GW Offshore-Kapazität aktuell im Bau; zu 3,6 GW wurden bereits finale Investitionsentscheidungen getroffen; weitere 17,5 GW verfügen über Genehmigungen.
  • Am 25. August 2025 waren allein in Baden-Württemberg 803 Windkraftanlagen in Betrieb und darüber hinaus 1.556 Anlagen genehmigt, beantragt oder „Planung vorgestellt.“

Fazit: Das Ziel, dass zum Windkraft-Regime in Deutschland geführt hat, ist längst erreicht, schneller als gedacht. Ohne den Ausweis von "Vorrangflächen", ohne dass es des WindBG überhaupt noch bedarf. Dennoch werden Vertreter der Anlagenhersteller, deren Verbandsvertreter, die Energieerzeuger, Grüne Politiker und deren NGO's nicht müde zu behaupten: "der Strombedarf steigt, der Strom aus Windkraft wird dringend gebraucht".  Das ist schlicht falsch. Weder steigt der Strombedarf in entsprechenden Umfang an, noch Bedarf es zur Deckung des derzeitigen oder künftigen Bedarfs Strom aus Windkraft.
 

Von Befürwortern von Windkraftprojekten kann man lesen: 
"Irgendwo muss der Strom ja herkommen."
"Wir brauchen den Strom für die Digitalisierung und die E-Mobilität"
"Wir brauchen dringend regenerative Energien, um den CO2 Ausstoß zu reduzieren."
"Wir müssen die Erneuerbare dringend schneller ausbauen, wir brauchen mehr Erneuerbare Energie"
etc.

Hier eine andere Meinung:

Hoher Anteil an Schwankungsstrom bereits heute:

Im ersten Halbjahr 2024 stammte in Deutschland bereits 61,5% des Stroms aus erneuerbaren Energien. Aus vorläufigen Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) geht hervor, dass im ersten Halbjahr 2025 stammten 54,5 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammen. 

Erneuerbare Energien haben eine immense Schwankungs-Problematik. Ziel der Bundesregierung sind 80% bis 2030. Das wird locker spätestens 2026 mit den Ende 2024 geplanten und in Bau befindlichen PV- und Windkraftanlagen erreicht. Im ersten Halbjahr 2024 wurden fast 70% mehr Windkraftanlagen genehmigt, als im Vorjahreszeitraum. Das kleine Deutschland ist bereits heute weltweit der drittgrößte Produzent an Windkraft - hinter China und den USA.

Je höher der Anteil erneuerbaren Energien, desto größer ist die Herausforderung, Schwankungen in der Stromversorgung auszugleichen.

Der Ausbau von "Erneuerbaren" läuft unkontrolliert: Eine naive Vorgabe ist es, 1,8  bis 2,12 % der Landesfläche (je nach Bundesland) mit Anlagen für erneuerbare Energien zuzubauen. Wieviel Strom dabei herauskommt, scheint egal zu sein. Sinnvoll wäre dagegen eine Vorgabe, die sich am Bedarf orientiert, d.h. nach Megawatt und nur in einer gesunden Relation zum verfügbaren Grundlaststrom.

Strompreise werden am sog. „Spot-Markt“ immer öfter negativ, gerade bei viel Wind, wenn die Windkraftanlagen produktiv arbeiten könnten. Eine Folge der negativen Strompreise ist, dass die staatlichen Zuschüsse für die garantierte Einspeisevergütung steil ansteigen. D.h. Strom wird durch den deutschen Steuerzahler subventioniert mit immer öfter einer Zuzahlung ins Ausland abgegeben.  Am 12. Mai 2024 waren 73% des Stroms erneuerbar. 85 Prozent des Stroms waren es den Sonntag davor. Rund 8,6 Gigawattstunden Offshore-Windstrom wurden am Sonntag, 12. Mai, „abgeregelt“. Heißt: Windkraftanlagen wurden abgeschaltet – zu viel Strom, den die Netze nicht weiterleiten können. Für einen Sommertag ist das viel. Im Winter weht der Wind bekanntermaßen schärfer. Deswegen wird im Winter mehr abgeschaltet. 
Aktualisierung 04.09.2024: Im ersten Halbjahr stammten im Schnitt bereits 61,5% des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien.
Aktualisierung 09.09.2024: In Mecklenburg-Vorpommern stammen bereits über 80% des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien.
Aktualisierung 26.09.2024: Rekord für 2024! Strompreise am Donnerstag 26.09.2024 für 11 Stunden negativ - und für weitere 2 Stunden lagen sie exakt bei Null. 
Aktualisierung 15.10.2024: Strompreise für 16 Stunden negativ – Strommarkt außer Kontrolle?
Aktualisierung 01.01.2025: Erneuerbare Energien decken Strombedarf zeitweise zu 125 Prozent. Der Ausbau von Wind- und Solarenergie wirkt sich offenbar aus: Am Mittwoch lieferten die Erneuerbaren mehr Strom, als in Deutschland verbraucht wurde. Gas- und Kohlekraftwerke liefen trotzdem weiter.

Sinkender Strombedarf in Deutschland:

 

 

Das schnell anwachsende Angebot an erneuerbaren Energien trifft auf einen (nach Angaben des Bundes Umweltamtes) seit 2007 sinkenden Strombedarf in Deutschland, auf Leitungsengpässe und auf fehlende Speichermöglichkeiten. In dieser Situation gibt es keine Not, Bäume zu fällen um Windkraftanlagen zu errichten.
29.10.2024: Der Energieverbrauch in Deutschland wird 2024 voraussichtlich auf ein neues Rekordtief fallen. Das geht aus einer Auswertung der AG Energiebilanzen hervor.

Damit sich Produktionsanlagen erneuerbarer Energien (zusammen mit Abgaben aus aufkommenden Speichern!) nicht gegenseitig "kannibalisieren" bedarf es einem richtigen Verhältnis zwischen Schwankungsstromproduktion und Grundlaststromproduktion. Derzeit bekommt dieses Verhältnis eine immer schnellere Schräglage. Folge: Erneuerbare müssen "auf ewig" subventioniert werden.

Auf absehbare Zeit gibt es nicht genug Speichermöglichkeiten, ausreichend überschüssigen Strom aus Erneuerbaren zu speichern, um die Schwankungsproblematik auszugleichen. Die erforderlichen Investitionen würden Strom für die BürgerInnen unbezahlbar machen. Laut Angaben der RWTH Aachen gibt es aktuell nur für rd. 1.697 MWh Groß- und Gewerbespeicher in Deutschland. Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Deutschland allein über eine halbe Million neue Solaranlagen mit rund 7,6 GW Leistung in Betrieb genommen.
Sie hören an dieser Stelle oft „Wasserstoff“. Es gibt aber derzeit weder genug Kraftwerke, die Wasserstoff verarbeiten können (gar keine), noch sonstige Abnehmer von Wasserstoff in ausreichendem Maße und daher auch keine Produzenten, die Wasserstoff im entsprechenden Umfang herstellen könnten. 
Lesen Sie hier, warum Speicher, egal welcher Technologie, nie dazu führen werden, dass die erneuerbaren Energien von den immensen staatlichen Subventionen loskommen, wenn deren Kapazität nicht in angemessenem Verhältnis zum verfügbaren Grundlaststrom und zum Gesamtstrombedarf steht: > Download <

Warum soll in dieser Situation Wald Windkraftanlagen weichen? Wo bleibt das Augenmaß? Es wäre jetzt höchste Zeit, auf die Bremse zu treten und mal zu rechnen, wie viele neue Windkraftanlagen wann und wo sinnvoll sind, damit diese künftig nicht immer häufiger abgeschaltet werden müssen. 
Man verliert absolut nichts (und spart viele Milliarden an Steuergeldern), wenn man jetzt beim Ausbau erneuerbarer Energien auf die Bremse tritt und ein ökonomisch sinnvolles Verhältnis von "Erneuerbaren" / Grundlaststromangebot / Speicherverfügbarkeit / Gesamtstrombedarf anstrebt. Eine unkontrollierte Überkapazität aufzubauen und auf künftige Technologien und unwirtschaftlichen Investitionen von irgendwem zu hoffen, kann nur mit politischer Ideologie erklärt werden.

Überproduktion auf der einen Seite (verbunden mit Kosten für den Steuerzahler), aber Unterversorgung bei "Dunkelflaute" auf der anderen Seite (ebenfalls verbunden mit Kosten für den Steuerzahler): 

Die Idee das Schwankungsstromproblem mit mehr Schwankungsstrom zu bekämpften, ist irre.

Links aus jüngerer Zeit:

"Windkraftanlagen werden nicht deshalb gebaut, weil wir sonst nicht in der Lage wären, Strom zu produzieren. Deutschland hatte vor der Energiewende im Hinblick auf elektrischen Strom eines der besten und sichersten Energieversorgungssysteme der Welt. So gesehen: Wir brauchen Windkraftanlagen nicht, um unsere Energieversorgung zu sichern. Wir setzen sie ausschließlich deshalb ein, weil sie helfen angeblich, CO2 einzusparen."

Man muss darauf hinweisen, dass die Bundesgesetzgebung (WindBG) für Baden-Württemberg erst ab 31.12.2032 verlangt, dass 1,8 % der Landesfläche für Windkraft zur Verfügung gestellt sein müssen. Eine Vorgabe für den Ausbau nach "Prozent der Landesfläche" ist allerdings an sich schon völlig planlos (keiner weiß, was dabei an Stromproduktion herauskommt) - eine Vorgabe nach Megawattstunden wäre sinnvoll. 

In keinem anderen Bundesland in Deutschland wird eine Planung so übereilt durchgepeitscht wie in Baden-Württemberg: Man will 1,8 % bereits am 31.12.2027 erreichen! Vorauseilender Gehorsam einer grünen Landesregierung. Einzelne Regionalverbände, wie beispielsweise die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg  wollen bereits im September 2025 2,1 % der Regionsfläche ausweisen - ob es einen Bienchenstempel von Herrn Kretschmann dafür gibt? 

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten. 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.