18. Januar 2025 - Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Zu viel Strom für die Energiewende."

18.01.2025 (F.A.Z.): "Die Ampel-Regierung hat den Bau von Windrädern und Solaranlagen in Schwung gebracht. Doch jetzt zeichnet sich ab, dass Deutschland in den nächsten Jahren weniger grünen Strom braucht als angenommen. Was folgt daraus?"

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Aus rechtlichen Gründen kann ich den Artikel hier nicht vollständig wiedergeben, daher kommentiere ich die wichtigsten Passagen: 

Eine abstrakte Zahl in der deutschen Energiewende ist die Planungsgrundlage für die kommenden Jahre: Bis 2030 rechnet das Bundeswirtschaftsministerium mit einem Anstieg des jährlichen Strombedarfs in Deutschland auf bis zu 750 Terawattstunden. Diese Prognose stand schon im Koalitionsvertrag der Ampelregierung vom Herbst 2021 und hat weitreichende Konsequenzen. 750 Terawattstunden, war damals ein Drittel mehr als der damalige Verbrauch Deutschlands. "Es wurde also bis zum Ende des Jahrzehnts ein gewaltiger zusätzlicher Bedarf gesehen, der hohe Investitionen erforderte. Um den in einigen Jahren erwarteten Stromverbrauch decken zu können, kündigte die Regierung damals im Koalitionsvertrag einen „massiven Ausbau“ von Windkraft, Solarenergie und Stromnetzen an."

Heute setzen Fachleute hinter die Verbrauchsprognose von damals ein großes Fragezeichen. "Womöglich wird in Deutschland mittelfristig deutlich weniger Strom benötigt, als die Ampelkoalitionäre Ende 2021 angenommen haben – was wiederum dazu führen könnte, dass in den nächsten Jahren weniger neue Offshore-Windparks und Solaranlagen installiert werden müssen als gedacht und das Stromnetz weniger groß dimensioniert werden muss."
Ist Windkraft im Wald also unbedingt erforderlich um die deutsche Energiewende sicherzustellen und das Weltklima zu retten? Nein.

F.A.Z.: "In den vergangenen Jahren ist der Stromverbrauch nicht gestiegen, sondern deutlich gesunken. [...] 2024 betrug er lediglich 512 Terawattstunden, ein Rückgang um 55 Terawattstunden gegenüber 2019." Genau das zerschlägt das Argument der Befürworter von Windkraft im Wald: Es gibt den von den Befürworten behaupteten, rasant steigenden Strombedarf nicht.

Die FAZ zitiert im Artikel den Bochumer Ökonom Andreas Löschel, der eine Expertenkommission leitet, die im Auftrag der Bundesregierung regelmäßig den Stand der Energiewende bilanziert. Auch andere Fachleute halten laut FAZ Artikel die 750 Terawattstunden für überholt. "Die Energiewende könne in den nächsten zehn Jahren deutlich günstiger werden, wenn unter anderem der Ausbau von erneuerbaren Energien und Stromnetzen an eine realistischere niedrigere Bedarfsschätzung „angepasst“ werde, schrieben kürzlich die Energieökonomen Lion Hirth, Hanns Koenig und Christoph Maurer in einem Gastbeitrag für die F.A.Z. Die Investitionspläne für den Umbau des Energiesystems sollten wegen dieser „neuen Realität“ modifiziert werden."
"Es ist fraglich, ob die gesamte indus­trielle Wertschöpfung zurückkehrt, wenn sich die Konjunktur bessert“, sagt Christoph Maurer, Geschäftsführer des Aachener Energieanalysehauses Consentec. Nach Maurer wird die deutsche Industrie in Zukunft wahrscheinlich weniger Strom benötigen als noch vor einigen Jahren angenommen.

Die F.A.Z. schreibt im Untertitel: „Ausbau der Erneuerbaren nicht stoppen - aber anpassen“, genau das ist auf dieser Website mit "Windkraft mit Augenmaß gemeint" (vgl. Startseite). 
Energieökonomen wie Maurer und Löschel fordern, dass der Ausbau von Erneuerbaren Energien an realistischere Annahmen für den Stromverbrauch angepasst wird. "Dadurch könnte die Energiewende deutlich günstiger werden.“

Folgendes Zitat sagt alles: "Auch Leo Birnbaum, Vorstandschef des größten deutschen Verteilnetzbetreibers Eon, fordert einen gezielteren Ausbau der grünen Stromerzeugung als bisher. „Warum sollte jemand, der einen Wind- oder Solarpark an einer Stelle baut, wo der Strom nicht gebraucht wird, komplett vom Investitionsrisiko befreit werden?" Antwort: Sollte er nicht, wird er aber, weil geldgierige Kommunalpolitiker Pachten einnehmen wollen, Projektierer Geld verdienen wollen und die Rechtslage es erlaubt. 

Der Artikel zeigt auch auf, dass es länger als von den Ampel-Koalitionären erhofft dauert, bis sich Elektroautos und Wärmepumpen durchsetzen. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft für die Industrie, für den ebenfalls ein großer zusätzlicher Strombedarf eingeplant war, komme auch nur schwer in Gang. Das von der Regierung auf den Weg gebrachte "Kernnetz" für Wasserstoff soll bis 2032 fertiggestellt werden und jährlich fast 300 Terawattstunden Wasserstoff transpor­tieren können. „Aber bisher gibt es praktisch noch keine Nachfrage für diese Mengen“, sagt Löschel.

Der Artikel stellt dar, dass selbst wenn die deutsche Industrie wieder einen Aufschwung erleben würde, es kaum realistisch sei, dass der Strombedarf signifikant steige. "Schon allein deshalb, weil die Industrieunternehmen mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent am gesamten Verbrauch die größten Stromabnehmer in Deutschland sind. 2023 lag der Stromverbrauch der Industrie um 14 Prozent niedriger als 2019, vor Corona-Pandemie und Energiekrise. […] Vor allem in energieintensiven Branchen wie der Grundstoffchemie könnte der Strombedarf auch auf Dauer niedriger bleiben als bisher angenommen, weil die Produktion in Deutschland mit seinen hohen Energiepreisen international nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Die Fabriken wandern womöglich ins Ausland ab." Laut Christoph Maurer, Geschäftsführer des Aachener Energieanalysehauses Consentec sei es fraglich, ob die gesamte indus­trielle Wertschöpfung zurückkehrt, wenn sich die Konjunktur bessert. Er glaubt: „Die deutsche Industrie wird in Zukunft wahrscheinlich weniger Strom benötigen als noch vor einigen Jahren angenommen.

Der Regierungsberater Löschel empfiehlt, wegen der Ungewissheit über den zukünftigen Strombedarf den Netzausbau vorsichtiger anzugehen als bisher. Aber wenig realistisch denkt er an System in dem Genehmigungsverfahren vollständig durchlaufen werden "aber noch keine feste Investitionsentscheidung getroffen" wurde. Dann könnten nach seiner Meinung die Stromleitungen, wenn sich in einigen Jahren zeigen sollte, dass sie auch wirklich gebraucht werden, vergleichsweise schnell gebaut werden, da Pläne und Genehmigungen bereits in der Schublade lägen. Dazu muss man sagen, dass das der Realität komplett widerspricht: Behördliche Genehmigungen haben stets ein Ablaufdatum. Danach müssen bspw. Umweltgutachten neu eingeholt werden ggfs. ganz andere Umfeldbedingungen berücksichtigt werden (rechtliche und tatsächliche).

Die F.A.Z. schreibt, dass die Energiewende derzeit "aus der Balance geraten" sei.  F.A.Z.: "Windräder und Solaranlagen erzeugen je nach Wetterlage und Tageszeit manchmal viel mehr Strom als benötigt wird – und manchmal zu wenig. Die Folgen sind eine drohende Überlastung der Netze, stark schwankende Strompreise und Kosten, die die Energiewende weiter verteuern.
2024 gab es insgesamt 459 Stunden mit negativem Börsenstrompreis in Deutschland, ein neuer Rekordwert. In diesen Phasen war der Angebotsüberschuss auf dem Strommarkt so groß, dass die Erzeuger die Energiekunden an der Börse dafür bezahlen mussten, damit diese ihnen den überschüssigen Strom abnahmen.
Selbst wenn der Strom an wind- und sonnenreichen Tagen nichts wert ist, dürfe weiter produziert werden und die Grünstromerzeuger erhielten weiter ihre garantierte Förderung, kritisiert Eon-Chef Birnbaum. Er sieht die nächste Bundesregierung gefordert: „Das passt nicht mehr, und das muss die Politik rasch ändern.“

Hoffen wir auf eine Rasche Änderung, durch eine neue Regierung, damit der Ausverkauf unserer Wälder (zudem auf Kosten der Steuerzahler) bald aufhört.

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